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Putin schlägt zurück, drohen Deutschland Preiserhöhungen?

Freitag, August 1st, 2014

Die EU reagiert auf Russlands tragende Rolle in der Ukraine-Krise mit Plänen für Wirtschaftssanktionen. Wladimir Putin droht im Gegenzug mit einer Erhöhung der Preise für russische Öl- und Gaslieferungen. Experten schätzen die Konsequenzen für den deutschen Energiemarkt unterschiedlich ein.

Die Liste der möglichen Sanktionen ist lang. Die Europäische Union zieht sowohl Wirtschaftssanktionen, vor allem auf dem Energiesektor, als auch Strafmaßnahmen gegen enge Vertraute Putins in Betracht. Dadurch soll der russische Präsident davon abgebracht werden, weiterhin prorussische Separatisten in der Ukraine zu unterstützen

Das Außenministerium in Moskau reagierte mit einer Drohung an Europa, Russland werde die Preise für Öl- und Gaslieferungen erhöhen. Mit Gazprom hat eines der größten und mächtigsten Energieunternehmen der Welt seinen Sitz in Russland. Deutschland etwa deckte 2013 nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) 35 Prozent seines Gasverbrauchs über russische Importe.

Deutsche Experten sehen die erpresserischen Drohgebärden aus Russland mit gemischten Gefühlen. Thorsten Lenck, Energieanalyst des Unternehmens „Energy Brainpool“, erklärte in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung: „Die Annexion der Krim und auch die Gazprom-Drohung, Gaslieferungen an die Ukraine einzustellen, hatten erstmal keine relevanten Auswirkungen auf den Gaspreis.“ Sollte jedoch ein Sturm auf Gas- und Öl-Händler beginnen, müsse man auch hierzulande mit Konsequenzen rechnen. „Dann wird auch Strom sicher teurer“, räumt Lenck ein.

Eine akute Gefahr, die Energiepreise in Deutschland könnten explodieren, sieht der Sachverständige hingegen nicht. Grund für die Entwarnung: Die deutschen Gasspeicher seien noch gut gefüllt. Selbst eine Steigerung des Erdgas-Preises um 50 Prozent hätte nach Einschätzung von Lenck nur einen „gedämpften Anstieg des Strompreises um 20 Prozent“ zur Folge. Da hierzulande immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien bezogen werde, kämen zugleich weniger Gaskraftwerke zum Einsatz – was mit einer sinkenden Abhängigkeit vom Gaspreis einhergehe. Zudem gibt es laut Lenck Verträge über Energiepreise, die Russland einhalten müsse.

Weniger entspannt sieht Eckhard Cordes, Chef des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, die angespannten Beziehungen zwischen Europa und Russland. Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er, die Auswirkungen eines Handelsrückgangs seien bereits jetzt spürbar. „Die jetzt beschlossenen Wirtschaftssanktionen werden den negativen Trend weiter verschärfen”, so Cordes weiter. „Mehr als 25.000 Arbeitsplätze sind allein in Deutschland in Gefahr.“

Ob die EU-Regierungen den Sanktionskatalog gegen Russland annehmen und umsetzen, entscheidet sich bis zum 1. August.

Quelle: IT Dienstleister von yahoo.de

Sanktionen gegen Russland beschlossen

Dienstag, März 18th, 2014

Als Reaktion auf die von Russland vorangetriebene Abspaltung der ukrainischen Halbinsel Krim haben die EU und die USA ihre Sanktionen verschärft. Die EU-Außenminister und die US-Regierung bestraften auch enge Mitarbeiter von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Kontensperrungen und Einreiseverboten. Dessen ungeachtet stellte das Krim-Parlament weitere Weichen für den Russland-Beitritt.

Von den EU-Maßnahmen sind 21 Russen und Ukrainer betroffen, wie die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton nach dem Außenministertreffen in Brüssel bekanntgab. Sie würden verantwortlich gemacht, “die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedroht” zu haben. “Wir rufen die russische Regierung auf, keine Schritte zu unternehmen, die Krim zu annektieren”, sagte Ashton.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, betroffen von den bereits ab Montag gültigen Strafmaßnahmen seien auch zehn Personen aus Russland, darunter Parlamentsangehörige, der Kommandeur der Schwarzmeerflotte und zwei Militärs, die für den südlichen und den westlichen Bereich der Militäroperationen Verantwortung tragen.

Steinmeier kritisierte die “Einverleibung” der Krim als Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Beschlüsse vom Montag sind die zweite Sanktionsrunde der EU. In einem ersten Schritt waren die Verhandlungen mit Russland über Visaerleichterungen auf Eis gelegt worden.

Quelle: IT Dienstleister von yahoo.de